Mein Partner konsumiert Kokain und Cannabis. Er ist uneinsichtig. Unsere Partnerschaft leidet darunter ziemlich. Was könnte ich tun?

Mein Partner konsumiert regelmässig Kokain (meist am Wochenende) und täglich Cannabis. Häufig ist er in einer total anderen Welt und zuweilen sogar leicht paranoid - was ich auf seinen Konsum zurückführe. Kokain konsumiert er sogar manchmal heimlich, was ich aber sofort an seinem Verhalten bemerke. Er dealt auch damit, was die Sache nicht einfacher macht, weil er das Zeug immer verfügbar hat. Wir hatten schon oft Streit deswegen, aber er kann und will es einfach nicht lassen, auch nicht für einen gewissen Zeitraum. Seine Freunde haben auch schon darauf angesprochen und ihn gebeten, wenigstens mit der Dealerei aufzuhören. Er ist uneinsichtig. Unsere Partnerschaft leidet darunter ziemlich. Was könnte ich tun?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag HappyHippo und herzlich willkommen im Forum von SafeZone.

Ihre Situation scheint sehr schwierig zu sein: Ihr Partner konsumiert und dealt, er hört nicht auf Sie und nicht auf seine Freunde. Er kann und will an seinem Konsum nichts ändern. Die Beziehung ist belastet und Sie streiten sich oft.

Und dann stellen Sie eine spannende Frage: was könnten Sie tun?

Je nachdem, wie die Frage ergänzt wird, fallen die Antworten ganz verschieden aus:

Was können Sie tun, damit Ihr Freund etwas ändert an seinem Konsum? So wie Sie das beschreiben, gibt es da wenig Handlungsmöglichkeiten.

Was können Sie tun, damit sich die Situation ändert?

Sie nehmen eine eigene Wohnung, Sie treffen sich nur noch mit Ihrem Partner, wenn er nicht konsumiert hat, Sie fahren wieder einmal alleine in die Ferien usw. Bei dieser Frage haben Sie schon mehr Handlungsspielraum.

Was können Sie tun, damit es Ihnen besser geht? Sie kaufen sich einen Hund, sie pflegen vernachlässigte Hobbys, sie treffen sich öfter mit Ihren Freundinnen und Freunden, sie gönnen sich ab und zu eine Massage usw. usw. Bei dieser Frage haben Sie noch einmal mehr Handlungsmöglichkeiten.

All diese Vorschläge sind nur als Beispiele gedacht, da ich Sie ja nicht kenne und nicht weiss, was Ihnen entsprechen könnte. Haben Sie sich selbst auch schon Gedanken in diese Richtung gemacht? Vielleicht Ihre ganz eigenen Ideen entwickelt? Und konnten eventuell auch etwas davon umsetzen?

Einen Schritt in Richtung Veränderung haben Sie heute mit Ihrem Beitrag im Forum gemacht. Als Angehörige eines Partners mit Suchtproblemen stehen Sie nicht alleine da. Die Situation, die Sie beschreiben, wird vielen sehr bekannt vorkommen. Ich würde mich mit Ihnen freuen, wenn Sie auf Ihren Beitrag vielfältige und unterstützende Reaktionen bekommen.

Freundliche Grüsse

SafeZone-Katja-Scherrer


SafeZone.ch-User schreibt:

Vielen Dank für die motivierenden Anregungen. Natürlich habe ich einige Dinge in der Art schon ausprobiert-zumindest was mich und mein persönliches Wohlbefinden betrifft,funktioniert das auch. Allerdings hat es auf unsere Beziehung wenig Einfluss. Der Streitpunkt bleibt bestehen... Dennoch bin ich nach ihren Vorschlägen motiviert, die Sache erneut anzupacken. Ihre Vorschläge zum Thema: "was kann ich tun damit sich die Situation ändert" klingen einschneidend,aber möglicherweise ist dieser Weg die einzige möglickkeit eine Verhaltensänderung herbeizuführen..?


SafeZone.ch-User schreibt:

Hmm solange er von sich aus nichts ändern will ist es sehr schwierig. Da hilft dann meist nur ein Grosser knall (wird erwischt von Polizei oder er kommt als Dealer in eine Gefährliche Situation).

Ja Paranoia ist eine Folge des Kokainkonsumes und es wird je länger je schlimmer. Zudem wird er mit der Zeit eine Persönlichkeitsveränderung nach sich ziehen.

Kokain ist eine ziemlich heftige Droge die ziemlich schlimm psychisch Abhängig macht! Zudem leert sich der Serotonin Speicher im Hirn. Was dann zwangsläufig zu Burnout und Depressionen führt. Falls er das nicht glaubt wird Ihm das jeder Arzt bestätigen.

Hoffe mein Input hilft etwas


SafeZone.ch-User schreibt:

CharlySheen83: "Kokain ist eine ziemlich heftige Droge die ziemlich schlimm psychisch Abhängig macht! Zudem leert sich der Serotonin Speicher im Hirn. Was dann zwangsläufig zu Burnout und Depressionen führt. Falls er das nicht glaubt wird Ihm das jeder Arzt bestätigen."

Sorry, aber so pauschale Aussagen sind falsch und nützen niemandem was, sondern führen nur zu Panik (bzw. werden von Konsumierenden überhaupt nicht ernst genommen). Wie bei allen anderen Drogen gibt es beim Kokain x verschiedenen Konsummuster und die gesundheitlichen Auswirkungen hängen unter anderem auch von der Konsumfrequenz ab. Bei Konsum "nur" während des Wochenendes werden die Auswirkungen kaum so heftig wie beschrieben sein, es sei denn es besteht eine andere psychische Vorbelastung und die Person konsumiert an den Wochenenden sehr viel.

@HappyHippo: Unabhängig davon, ob der Konsum tatsächlich ein gesundheitliches Risiko darstellt: Der Konsum deines Partners stört DICH; DU machst Dir Sorgen - also solltet Ihr etwas ändern, wenn Ihr die Beziehung weiterführen wollt. Gerade was das Dealen angeht solltest Du Deinem Partner klar machen, dass er damit auch Dich in Schwierigkeiten bringen kann (insbesondere wenn Ihr zusammen lebt).

Gegen seinen Konsum kannst du tatsächlich wenig machen. Es ist aber sicher eine gute Idee, von ihm zu fordern, dass er nüchtern ist, wenn Ihr zusammen seid. Frag Deinen Partner doch auch einmal, weshalb er überhaupt konsumiert, was ihm die Drogen bringen. Allenfalls ergeben sich dabei interessante Ansatzpunkte, wie Du ihm helfen kannst, sein Leben so zu verändern, dass er weniger oder gar nicht mehr das Bedürfnis verspührt, Drogen zu konsumieren. Ganz wichtig: Bezieh seinen Drogenkonsum nicht auf Dich: Er konsumiert die Drogen ja hoffentlich nicht wegen Dir, sondern aus anderen Gründen. Und er will Dir damit wohl auch nicht wehtun. Gut möglich, dass ihm gar nicht richtig bewusst ist, wie sehr Dich das belastet. Deshalb ist es wichtig, mit Ihm über DEINE Ängste und Sorgen zu sprechen - und eben nicht mit irgendwelchen Pauschal-Aussagen zu argumentieren.


Mehr Fragen zu Kokain

Vor einigien Tagen kam ich nach Hause im wissen, mein Mann wäre zu Hause und würde uns das Nachtessen machen. Er war nicht da. Ich konnre ihn auch nicht erreichen. Irgendwann bekam ich dann ein Anruf von ihm, er hat ein Problem er müsse mir was beichten, wisse jedoch nicht wie er es sagen soll. Er sagte dann, er hätte Kokain genommen und es sei nichz das erste mal, er hätte immer mal wieder genommen. Auch ab und zu Tabletten probiert. Er wollte es mir beichten da er diesmal zu viel genommen habe und darum auch nicht nach Hause kam. Hab erfahren, dass er mit 22 Jahren ungefähr schon ab und an konsumiert hat, danach nicht mehr. Jetzt seit vieleicht zwei Jahren oder so nehme er ab und zu wieder Kokain. Mal konnte er 4 Monate nichts nehmen, diesen Monat aber wieder drei mal. Ich hab ihn abgeholt und nach Hause gefahren,konnte jedoch keine Fürsorge zeigen. Ich konnte nur Wut zeigen. Ich war so entsetzt und entäuscht. Dazu kommt, dass wir an Kinderplanung dran sind mit einer Klinik. Noch ein Grund mehr, dass ich wütend war denn ich das sehr verantwortungslos finde, bei Konsum noch ein Kind erzeugen zu wollen. Ich kann ihm im Moment keine Liebe zeigen, mein Vertrauen ist so angekrazt ich bin nur noch kalt und distanziert. Ist das ganze Verhalten von mir normal oder übertreibe ich das? Auch würde mich wunder nehmen, ist sein Konsum schon unter Sucht einzustufen?

Ich habe mit meinem Freud das erste mal vor 3 Jahren Koks genommen. Seitdem nehmen wir es mehr oder weniger relgelmässig jeweils am Wochenende. Ein Faktor ist sicherlich, dass der Sex dann einfach super ist und lange dauert. Nur habe ich in letzter Zeit immer öfters mal heimlich ein paar Lines mehr genommen als mein Freund, wenn er nicht zugesehen hat. Ich möchte dies auch nicht heimlich tun aber er hat schon einige Jahre vor unserer Beziehung konsumiert und ist deshalb auch erfahrener und kann auch von selbst sagen „jetzt reichts“. Nun hat er mich heute dabei erwischt, dass ich mehr genommen habe und ist mega sauer. Ich weiss nicht was ich machen soll, wir sind schon 5 Jahre zusammen und ich möchte unsere Beziehung nicht aufs Spiel setzen wegen so etwas… aber ich nehme einfach gerne ein bisschen mehr als er. Wie soll ich vorgehen?

Ich war Alkohol- und Kokainsüchtig, habe Therapie gemacht und bin seither clean. Dann habe ich angefangen zu Laufen. Der Langstreckenlauf ist nun meine grösste Leidenschaft und ich verbringe täglich bis zu vier Stunden damit. Mein Partner wirft mir nun vor ich sei sportsüchtig. Kann das sein?

Fragen von Angehörigen

Wie kann ich meinem spielsüchtigen Schwager helfen? Er hat sich von seinen Eltern und gemeinsamen Freunden Geld geliehen. Meine Schwester hat mir ihr Herz ausgeschüttet. Er hat zwar einen Termin in der Suchtberatung, aber wir befürchten, dass er das wichtigste dort verschweigen wird.

Ich habe mich in einen Mann verliebt obwohl ich wusste das er Kokain konsumiert. Nun kiffe ich täglich um abzuschalten. Wie kann ich ihm und mir helfen?

Gefangen in der Sucht des Partners - wenn ich so weiter mache, bekomme ich selber psychische Probleme. Bitte helft mir und sagt mir wie ich aus diesem Teufelskreis heraus komme.

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