Mein Mann ist mit Antabus endlich abstinent. Jetzt hatte er nach einem Essen mit Kollegen einen roten Kopf, Übelkeit und schwitzte heftig. Er schwört, nur Wasser und Cola getrunken zu haben. Für mich sieht es aber verdächtig nach Alkohol aus. Lügt er mich wieder an oder lässt sich das erklären?

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Ob Ihr Mann ehrlich war oder ob er Alkohol konsumiert hat, kann ich nicht beurteilen. Die beschriebenen Symptome lassen jedoch tatsächlich nicht zwingend auf bewusstes Trinken schliessen. Wie könnte sich das Ganze erklären lassen?

Antabus ist ein verschreibungspflichtiges, alkoholsensibles Medikament. Sein Effekt beruht auf einer körperlichen Reaktion, die nach Alkoholkonsum auftritt. Die unangenehmen Erscheinungen sind erwünscht, weil dadurch das Weitertrinken unattraktiv werden soll. Wie stark sich die Symptome auswirken ist allerdings von Mensch zu Mensch verschieden. Einige verspüren bloss ein leichtes Unwohlsein, andere leiden unter starker Übelkeit und Erbrechen, hochrotem Kopf, Schwitzen, Herzrasen oder Kreislaufproblemen. Die gleichzeitige Einnahme von Antabus und kleinsten Mengen Alkohol kann bei sensiblen Patienten bereits zu Unverträglichkeitsreaktionen führen. Die Reaktionen sind nicht immer ganz harmlos. Im Extremfall kann sogar eine sofortige medizinische Betreuung erforderlich werden. Um keinerlei Risiko einzugehen sollte daher während der Behandlungsdauer überhaupt kein Alkohol eingenommen werden!

Alkoholfrei heisst nicht immer völlig frei von Alkohol. In manchen Lebensmitteln steckt Alkohol, die dort niemand vermuten würde. So werden zahlreiche Desserts und Fertigprodukte ohne speziellen Hinweis darauf mit Alkohol aromatisiert oder haltbar gemacht. Der Genuss diverser Essigsorten wie Balsamico und Weinessig kann ebenfalls eine Reaktion auslösen. Es muss zudem beachtet werden, dass viele Medikamente wie beispielsweise Husten- und Vitaminsäfte, Aufbaupräparate oder Bachblüten alkoholhaltig sind. Selbst Rasierwasser oder Deos enthalten oft Alkohol. Durch eine kleine Wunde kann etwas davon ins Blut gelangen, worauf der Körper reagiert.

Wer eine Antabusbehandlung macht tut gut daran, sich sorgfältig über sogenannt versteckten Alkohol zu informieren. Beim Auswärtsessen ist ratsam, sich genau zu erkundigen, was die verschiedenen Speisen enthalten. Bei Unsicherheiten könnte sinnvoll sein, sich von der verschreibenden medizinischen Fachperson noch einmal genau erklären zu lassen, worauf unbedingt zu achten ist.


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Ist das noch Sucht nach Alkohol?

Meine Frau ist Alkoholikerin und nicht berufstätig. Meistens geht es so einigermassen zu Hause. Nun bin ich wegen der Coronakrise im Home Office und kann nicht viel nach draussen gehen. Das Zusammenleben ist nun sehr schwierig geworden und ich befürchte jederzeit eine Eskalation. Was soll ich tun?

In unserem Freundeskreis haben wir einen langjährigen "Schulkumpel", bei dem wir ein Alkoholproblem festgestellt haben. Einer unserer Freunde hat dies vor einigen Monate bei einem Telefonat bemerkt. Unser Freund konnte sich kaum noch artikulieren. So haben wir im Freundeskreis begonnen, uns mit der Sache zu beschäftigen und dem nach zu gehen. In Gesprächen mit der Familie haben wir nun herausgefunden, dass das Thema schon seit 2 Jahren bekannt ist, aber total vermutlich schon > 5 Jahre ein Thema ist. Uns gegenüber hat der Freund eine Kulisse aufrechterhalten. Vor kurzem haben wir es geschafft ihn aus seiner Wohnung zu holen und in eine Therapie zu bringen. Er hat diese aber abgebrochen. Wir haben den Eindruck, dass er den Ernst der Lage immer noch nicht erkennt. Wir haben auch feststellen müssen, dass ganze viele Geschichten aus den letzten Jahren schlicht gelogen waren. Unser Freund hat versucht ein Bild abzugeben und es aufrecht zu erhalten - sei es bezüglich Beruf, Vermögen oder Frauen/Sexualleben. Die Frau an seiner Seite hat aufgegeben und sich getrennt. Die Schwester ist extra in die Nähe gezogen, kommt aber auch nicht zu Ihrem Bruder durch. Wir Freunde fragen uns nun, wie wir mit der Sache am Besten umgehen. Wir wissen nun von den Lügen und diese hören auch nicht auf. Wir fragen uns, ob wir mehr Klartext reden müssen, Grenzen ziehen müssen, klare Veränderungen einfordern müssen. Oder ob es richtig ist zu helfen, obwohl Therapien immer wieder abgebrochen werden. Wir wollen ganz klar helfen. Aber wir haben das Gefühl, dass es nichts bringt solange unser alter Freund seine Situation nicht erkennt und einsieht, dass es eine längere Therapie braucht. Wir glauben, dass nicht nur der Alkoholismus therapiert werden muss, sondern auch was dahintersteckt. Wir gehen von einer Depression aus, z.B. aufgrund unverarbeiteter Geschichten in der Familie und nicht eingetretener Karrierevorstellungen.

Fragen von Angehörigen

Seit ca. 2 Jahren beobachte ich und meine Geschwister, dass unsere Mutter 65 Jahre überdurchschnittlich gerne trinkt. Sie hat mir in einem Gespräch auch gesagt, dass es ca. 1/2 Flasche Wein pro Tag ist. Ich vermute teilweise könnte es aber auch mehr sein. Sie kauft sich ständig Wein, obwohl sie mehr als genügend Flaschen zu Hause hat! Wenn sie zu Besuch kommt, muss sie auch immer etwas zum trinken offeriert bekommen oder fragt nach kurzer Zeit, was wir anzubieten haben. Wenn einer meiner Geschwister sie über den Konsum anspricht und ihr sagt, sie solle ihren Konsum einschränken und alkoholfreie Tage einplanen, wird sie wütend oder blockt das Thema einfach ab. Es schwint so als wolle sie nichts an der Situation ändern. Was können wir tun?

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