Psychische Langzeitfolgen durch Amphetamin und/oder Cannabis? Können diese Substanzen bestehende Erkrankungen langfristig verschlechtern und insbesondere eine emotionale Leere hervorrufen?

Hallo an alle,

ich bin mir nicht sicher ob der Beitrag in Ordnung ist, da er sich nicht direkt auf ein Suchtproblem bezieht, aber ich versuche mal mein Glück. Falls nicht entschuldige ich mich.

Ich suche schon etwas länger im Netz nach psychischen Langzeitfolgen der oben genannten Substanzen. Bevor ich es bei der Mail-Beratung versuche, hoffe ich hier auf Antworten. Die einzige Info die ich immer wieder finde sind mögliche Psychosen, was mich aber wesentlich mehr interessieren würde ist wie sich Amphetaminkonsum und/oder Cannabiskonsum auf z.B. schon bestehende psychische Erkrankungen auswirken können. Bei mir wurde schon vor längerer Zeit die Borderline-Störung festgestellt und eine depressive Störung steht zusätzlich als Verdachtsdiagnose im Raum (ich befinde mich in Psychotherapie).

Können diese Substanzen bestehende Erkrankungen langfristig verschlechtern und insbesondere eine emotionale Leere hervorrufen (evtl. sogar Veränderungen diesbezüglich im Gehirn)? Falls jemand Artikel/Studien dazu hat oder irgendwelche hilfreiche Quellen bei denen ich nachlesen kann, wäre ich sehr dankbar (ich bin mir grade nicht sicher ob Links hier erlaubt sind?).

Danke schon mal!

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag Saeculum

Herzlich willkommen im Forum von SafeZone.

Sie stellen eine sehr spezifische Frage. Kann der Amphetamin- und / oder Cannabiskonsum eine bestehende psychische Störung langfristig verschlechtern?

Sie suchen schon lange nach Studien, die eine Antwort auf diese Frage liefern und Sie sind regelmässig auf die Aussage gestossen, dass diese Substanzen Psychosen auslösen können.

Wäre es möglich, dass Sie die Frage auf Ihre Antwort bereits gefunden haben? Eine Psychose als Langzeitfolge ist an sich eine klare Aussage. Psychotisches Erleben verstärkt sowohl die Borderline-Symptomatik als auch die Depression.

Sollten Sie an eine Selbstmedikation mit den genannten Substanzen denken, ist dringend davon abzuraten. Eine kurzfristig subjektiv erlebte Besserung der Gestimmtheit kann zu Abhängigkeit und folglich – durch fortgesetzten Konsum - zur genannten Komplikation psychotischen Erlebens führen.


SafeZone.ch-User schreibt:

Vielen Dank für die Antwort,

ich habe die Frage so spezifisch gestellt, da ich selber bei beiden Drogen keine psychotischen Symptome zeige und mir deshalb die Verstärkung der Symptomatik ohne das auftreten von Psychosen ein großes Belangen ist.

Meine Psychologin hat einmal erwähnt das Cannabis auch auf längere Sicht eine emotionale Taubheit auslösen kann, deswegen kam ich auf diese Frage.


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Abend Saeculum,

Ihre Frage ist sehr schwierig zu beantworten, da doch verschiedenste Faktoren einen Einfluss darauf haben, ob und wenn ja welche Langzeitfolgen der Konsum von Cannabis und Amphetaminen hat.

U.a. natürlich wie häufig und in welcher Menge Sie konsumieren. Oder wie alt Sie waren, als Sie mit dem Konsum begonnen haben. Gerade von Cannabis weiss man, dass der Konsum für Jugendliche weitaus schädlicher ist, als für Erwachsene, deren Gehirn schon einigermassen ausgereift ist.

Ich finde es deshalb eine gute Idee, wenn Sie sich zusätzlich an die Mailberatung wenden, wo man Ihre Situation genau betrachten kann.

freundliche Grüsse

Manuel


SafeZone.ch-User schreibt:

Hallo zusammen! Meine Schwester bereitet mir Sorgen. Sie nimmt Amphetamin sie hörte stimmen hat geglaubt sie wird bewacht . Eine Art Psychose hatte sie auch sie hatte gemeint das sie mein Vater gesehen hätte was aber nicht sein konnte . Sie meinte das mein Vater durch die Wände kommt ist stundenlang nur gelaufen so das die Füße schon dick geschwollen waren. Als sie sich dann selber mit einem messer verletzt hatte wurde sie in der Psychiatrie eingewiesen kam aber am nächsten Tag raus. Dann würde es etwas besser und jetzt ist es wieder so schlimm. Aber Einsicht zeigt sie nicht sie traut niemanden. Ihre Arbeit und Wohnung hat sie verloren weil sie meint das fast jeder sie betrügt. Was passiert als nächstes?


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Hallo Anomar

Nach dem, was Sie beschreiben, scheint Ihre Schwester eine sogenannte Amphetaminpsychose erlitten zu haben. Typische Symptome dafür sind zwanghafte, stereotype Bewegungen, verzerrte Wahrnehmung, Paranoia und Halluzinationen - was gemäss Ihren Worten grösstenteils auf die Schwester zutrifft.

Sie fragen sich, was als nächstes passiert. Das kann wohl niemand so genau voraussagen. Die Amphetaminpsychose verschwindet normalerweise ein paar Tage nach Absetzen der Droge. Einige der geschilderten Symptome, vor allem die Wahnvorstellungen, können jedoch bestehen bleiben. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass Ihre Schwester weiterhin unter Paranoia leidet und niemandem traut.

Zusammen mit der fehlenden Problemeinsicht ergibt das keine gute Prognose. Eine Verbesserung der Situation scheint momentan nicht wahrscheinlich, denn es ist vermutlich kaum vorstellbar, dass Ihre Schwester aktuell bereit ist, Hilfe anzunehmen und einen Konsumstopp anzugehen, richtig?

Ihr Besorgtsein ist gut zu verstehen und aus meiner Sicht begründet. Die Lage Ihrer Schwester mit Konsum, Arbeits- und Wohnungsverlust ist bereits heute kritisch, und es ist nicht absehbar, was noch alles dazu kommen könnte. Ich kann mir vorstellen, wie sehr das Ganze Sie belasten muss, und womöglich fühlen Sie angesichts der ganzen Problematik zuweilen hilflos und überfordert.

Anomar, wenn Sie wissen wollen, wie Sie sich entlasten könnten und was für Sie das beste Verhalten gegenüber der Schwester ist, wenden Sie sich doch bitte an unsere Mailberatung wenden. Ich kann Ihnen das sehr empfehlen, denn da erhalten Sie als nahestehende Person fachliche Unterstützung, um herauszufinden, wie Sie mit dieser belastenden Geschichte möglichst gut umgehen können.

Freundliche Grüsse

Helen


SafeZone.ch-User schreibt:

Hallo zusammen

Ich spreche einfach mal aus meiner "Erfahrung" da meine Mutter an einer Abhängigkeit von Amphi leidet.

Sie ist sehr stark Paranoid und hinterfragt alles mögliche, sie vertraut niemandem mehr und ist der Meinung alle wollen ihr nur böses. Dazu ist sie sehr vergesslich verwechselt Sachen und hört die dinge die sie hören möchte. Und natürlich spielt die menge und die zeitliche frisst eine grosse rollen und die Kombination.


SafeZone.ch-User schreibt:

Ich bin durch Zufall auf deine Frage gestossen und möchte dir gerne berichten was es so auslöst, sicher kann man es nicht verallgemeinern.

Bei mir sorgt der hohe/lange Konsum zu Realitätsverlust. Damit meine ich keine Psychosen oder ähnliches, aber oft sehe ich Dinge anders oder schätze sie falsch ein als sie eigentlich sind.

Mein Nervenkostüm ist sehr dünn, ich neige dazu sehr viel schneller aus der Haut zu fahren und in einer Konfrontation auf " die vollen zu gehen".

Meine Leistungsfähigkeit steigt natürlich ins Unermessliche, egal ob beruflich oder privat es gibt nichts was ich nicht viel besser, effizienter und schneller erledigen kann.

Auch ich höre keine Stimmen, bekomme keine Halluzinationen usw.

Körperlich hungere ich bei 1,60m auf ein Körpergewicht von gerade mal 47kg runter und finde das in der Phase des Konsums sogar schön. Bin ich clean, erschrecke ich mich dann vor mir selber.

Mein bester Tip. Beobachte dich nicht selber sondern lass dir von deinen engsten Mitmenschen mal sagen wie sie dich sehen und evtl wirst du erschrocken sein was sie dir berichten.

Sicher spielt die Häufigkeit und die Menge eine sehr grosse Rolle. Für manche sind 2g viel, für andere ist dies normale Tagesdosis.


SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Hallo M.S und millylol

Willkommen in unserem Forum und danke für Eure Beiträge.

Die beiden Postings zeigen, dass die Dosierung beim Amphetamin einen wesentlichen Einfluss auf mögliche Folgen hat. Je mehr und häufiger konsumiert wird, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit für eine Abhängigkeitsentwicklung und weitere unerwünschte Folgen wie beispielsweise die hier diskutierte Ampethaminpsychose.

Daher empfehle ich allen Amphetaminkonsumierenden, sich - wie übrigens bei jedem Drogenkonsum - über mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu informieren und unbedingt die Safer Use-Regeln zu beachten. Diese Regeln sind unter dem Link https://www.saferparty.ch/speed.html zu finden.

Ganz ausschliessen lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen beim Substanzenkonsum nie. Der verantwortungsvolle Umgang mit Substanzen hilft jedoch, das Risiko möglicher gesundheitsschädigender Folgen zu minimieren.

Freundliche Grüsse

Helen


Mehr Fragen zu Amphetaminen

Hallo, ich konsumiere regelmässig Amphetmaine (ca. wöchentlich), gestreckt mit Koffein in Form von Pulver. Ich lasse die Drogen immer auf Fremdstoffe prüfen. Meine Frage: Welche mittel-& langfristigen negativen Folgen hat der Konsum dieser Droge? Wo kann ich mich informieren? Grüsse Konsument:)

Ich konsumiere seit 10 Jahren Amphetamin und mittlerweile ca. ein halbes Gramm pro Tag. Ich habe es satt und möchte ein Hallo erstmal. Ich beziehe mich auf das im Titel angegebene Thema und möchte mich bei euch bedanken für die Ratschläge vor einigen Jahren. Gleichzeitig mein aktuellen Stand berichten und vlt kann ich einigen da draussen weiterhelfen. Nun mittlerweile bin ich seit über 3 Jahren völlig clean vom Amphetamin. Ich habe im 2018 einen kalten Entzug gemacht zu Hause (war nicht gerade die beste Zeit meines Lebens) und dadurch leider den Job verloren. Nichts desto trotz habe ich weiterhin durchgehalten. Am Anfang hat sich die Sucht verlagert auf Alkohol bis es total ausser Kontrolle geriet (bis zu 2 liter Schnaps im Tag) und ich einen Alkoholentzug in der PSA Wattwil gemacht habe. Seither habe ich das Thema Alkohol im Griff, gelegentlich ein Bier und das wars, jedoch ging ich danach in die Tagesklinik in Uznach SG, was total befremdlich war und ganz ehrlich meine Psyche total entstabilisiert hat ohne das ich es mitbekommen habe. Für mich war die ganze Welt neu und ich kam mir vor wie auf Droge nach so vielen Jahren permanentem Konsum. Daher kann ich persönlich jedem empfehlen auf gewisse Institutionen zu verzichten und andere Lösungen zu finden ausnahme ist die PSA in Wattwil, das war eine der lehrreichsten Zeit meines Lebens und das Team ist erfahren wie auch wohlwollend. Was ich von der Klinik Süd nicht behaupten kann. Naja es war eine sehr schwere Zeit. In der Zwischenzeit wurde ein sehr ausgeprägtes ADHS bei mir diagnostiziert und es wurde mir diverse Metylphendidate wie Ritalin, concerta und Focalin gegeben. Natürlich erst das eine, ohne wirkung, das nächste usw.. Ich bin mittlerweile immer noch ohne Arbeit da ich mein Leben nicht mehr so im Griff habe wie mit den Amphetaminen. Naja, ich habe das eine Übel gegen ein anderes eingetauscht. Sobald ich in leicht stressige Situationen gerate kommt auch 3 Jahre später der Suchtdruck weiss nicht ob sich das jemals ändern wird oder ob man einfach lernen muss damit zu Leben. Aber manchmal muss man halt alles verlieren bevor gewisse Änderungen möglich sind. Dafür habe ich eine liebe Partnerin gefunden welche mir trotz meiner Geschichte beisteht und mich unterstützt. Nun mein Tipp an betroffene. Mich persönlich hat mein Hund gerettet. Jeden Tag mehrfach Gassi gehen und viel in der Natur sein zum Energie tanken (und nein ich bin nicht esoterisch veranlagt) Alte Kontakte überdenken und vlt die Frage stellen wer ist wirklich Freund und wer nicht, so hat sich mein ganzes Leben schritt für schritt verändert. Es ist ein langer und anstrenger Weg und vorallem an die welche beruflich erfolgreich sind mit täglichem Drogenkonsum, man sollte sich mal alles überdenken und sich selber Fragen ob es das Wert ist. Es wird nie mehr so sein wie vorher, bedeutet aber nicht das es schlechter ist,auf jeden Fall gesünder. Liebe Grüße und bleibt gesund White010

Hallo, ich war 10 Jahre mit einem drogenabhängigen Mann zusammen und bin mittlerweile getrennt, allerdings haben wir noch Kontakt. Die Beziehung war sehr einseitig, da er die Zeit, wann wir uns gesehen haben und wie lange, bestimmt hat. Ich selbst habe erst nach ca. 6 Jahren Beziehung und vielen Tränen gemerkt, dass ich mit ihm meine Kindheit wiederhole und eine Trauma Therapie begonnen Hier habe ich gelernt mich zu fühlen, meine Bedürfnisse auszudrücken und mich selbst zu regulieren. Durch meine Entwicklung und ausdrucken meiner Wünsche kam es dann vermerkt zu Streits, die für mich mit verbaler Gewalt und Gefühlskälte endeten. Daraufhin folge tsgelanges Schweigen seinerseits. Anfangs habe ich noch mit Trennung gedroht, welches ich damals aber nicht umgesetzt habe. Als ich merke, dass ich mich trennen muss und meine Therapie zu Ende war, habe ich viel im Internet gelesen und auch noch eine weitere Therapie angefangen, die ich jetzt noch mache. Trotzdem lasse ich ihn nicht ganz los. Meine Frage nun: Er kosumiert täglich mehrfach Cannabis aus der Bong und mehrmals die Woche bis mehrmals täglich Speed. Vor der Arbeit Speed, nach der Arbeit Cannabis, meist dann wieder Abend Speed, wenn er noch was erledigen muss und vor den Schlafen wieder Cannabis. Samstag schläft er meist bis nachmittag, hat nur Elan mit Speed und schlechte Laune. Sonntags würde er am liebsten bis abends schlafen. Frage ich nicht nach Treffen kommt sehr selten was von ihm. Ca. alle 1,5 Wochen. Wenn ich Zeit mit ihm möchte und er will nicht, gibt es keine Kompromisse. Er wirkt auf mich sehr kalt nach dem Konsum von Speed und zieht ohne Rücksicht auf mich seinen Tagesplan durch. Werde ich mal ärgerlich, wird er extrem wütend und bricht die Unterhaltung mit " verpiss dich " ab. Mittlerweile gehe ich dann. Habe aber eine starke Hilflosigkeitkeit, da ich weiß jetzt kommt sein Tagelanges schweigen wieder. Ist es möglich, dass allein der Drogenkonsum dieses Verhalten bei ihm erzeugt? Erkennt sich jemand als Konsument ode ehemaliger Konsument in der Schilderung wieder? Ich versuchen ihn immer noch zu verstehen..... Lieben Dank

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