Mein Freund ein Quartalstrinker. Er ist dann ein ganz anderer Mensch wenn er trinkt. Wie soll ich mit der Situation umgehen?

Ich bin seit 8 Jahren mit meinem Freund zusammen, der ein Alkoholproblem hat. Ich hatte schon viele Höhen und Tiefen erlebt und weiß nicht genau wie es weiter gehen soll.

Bei ihm ist das Problem, dass er in Anwesenheit mit mir kontrolliert trinken kann. Wenn er aber seine persönliche Grenze überschreitet, kann das manchmal noch bis zu 3 Tagen weitergehen, dass er heimlich für sich alleine trinkt und ich ihn aus diesem Teufelskreis fast nicht befreien kann. Dies geschieht meistens wenn er mit Kollegen trinken geht. Ich musste schon seine Eltern und Schwester informieren um mir zu helfen ihn wider ins normale Leben zurückzuholen. Er ist dann ein ganz anderer Mensch den ich wirklich verabscheue. Dies kann im Abstand von 3 Monaten geschehen. Wir haben schon mit einem Suchttherapeuten gesprochen, aber irgendwie wird es nicht wirklich besser. Er trifft sich ca alle 2-3 Monaten mit ihm. Finde ich selber zu wenig. Nach so einer dramatischen Sotuation verspricht er mir wider sich zu bessern und macht mir Grschenke um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Es tut ihm dann auch wirklich Leid und es geht ihm dann ein paar Tage nicht so gut. Irgendwie habe ich auch das Gefühl dass er depressiv ist. Ich würde mich freuen über Tipps die solche Situationen bestens kennen.

Ich frage mich auch ob ich mit ihm überhaupt nicht mehr trinken sollte? Er selber sagt aber immer dass er nicht abstinent leben möchte, dass er es mir beweisen möchte, dass er kontrolliert trinken kann.

Fühle mich in den geschrieben Situationen völlig hilflos und am Boden zerstört.

SafeZone.ch hat diese Frage beantwortet:

Guten Tag Frühlingserwachen

Herzlich Willkommen im Forum von SafeZone!

Sie schildern eindrücklich Ihr schwieriges Zusammenleben mit einem Mann, der ein Alkoholproblem hat. Immer wieder stürzt er massiv ab und nachher beteuert er, dass er wieder kontrolliert trinken kann. Offenbar stimmt das so nicht. Ich denke wie Sie, dass er seinen Suchtberater mehr sehen sollte als alle 2-3 Monate. Vielleicht könnten auch Sie zu einem Suchtberater gehen. Diese beraten auch Angehörige und nicht nur betroffene Menschen. Oder Sie melden sich bei der Mailberatung von SafeZone, wo man Sie individuell unterstützen kann. Ich wünsche Ihnen viel Kraft!

Falls noch jemand dieselben Erfahrungen wie Frühlingserwachen gemacht hat, und vielleicht Hilfe gefunden hat: Beiträge sind jederzeit willkommen!

Freundliche Grüsse

SafeZone-Frieda


SafeZone.ch-User schreibt:

Hallo Frühlingserwachen,

ich versuche mal, auf Deine Mail zu antworten. Was ich dazu schreibe - und was bestimmt nicht das ist, was Du lesen willst -, sind eigene Erfahrungen und zwar nicht als Angehörige sondern als Betroffene.

Frühlingserwachen schrieb:

Bei ihm ist das Problem, dass er in Anwesenheit mit mir kontrolliert trinken kann.

Bist Du Dir sicher? Ich hatte Zeiten, in denen die anderen dachten, ich würde ja nur ein Glas trinken, aber die Flasche stand im Schrank....

Ich musste schon seine Eltern und Schwester informieren um mir zu helfen ihn wider ins normale Leben zurückzuholen.

Ja, das fand ich in meinen schlimmen Zeiten auch immer gut.... dass es Menschen gab, die sich dann um mich gekümmert und nicht in meinem Elend liegengelassen haben.....

Wir haben schon mit einem Suchttherapeuten gesprochen, aber irgendwie wird es nicht wirklich besser. Er trifft sich ca alle 2-3 Monaten mit ihm.

Wenn Dein Freund nicht aufhören will, kann er sich täglich mit einem Therapeuten treffen, ohne dass sich etwas ändert. Der Wunsch muss aus ihm herauskommen.

Es tut ihm dann auch wirklich Leid und es geht ihm dann ein paar Tage nicht so gut. Irgendwie habe ich auch das Gefühl dass er depressiv ist.

Kenne ich, erst verkatertes schlechtes Gewissen... nie mehr.... als dann etwas Zeit verstrichen ist, ging es wieder von vorne lost.

Ich würde mich freuen über Tipps die solche Situationen bestens kennen.

Ich frage mich auch ob ich mit ihm überhaupt nicht mehr trinken sollte? Er selber sagt aber immer dass er nicht abstinent leben möchte, dass er es mir beweisen möchte, dass er kontrolliert trinken kann.

Fühle mich in den geschrieben Situationen völlig hilflos und am Boden zerstört.

Ich kann Dir keinen Tipp geben weiss aber heute, dass es mir in den schlimmen Zeiten gut getan hätte, wenn mir niemand die Kastanien aus dem Feuer geholt sondern mich mit der ganzen Sch.... alleine gelassen hätte.

Tut mir leid, dass meine Antwort für Dich bestimmt schmerzhaft ist, aber wenn jemand trinken will, wird er trinken.

Ich wünsche Dir / Euch alles Gute

Seelsorgerin


SafeZone.ch-User schreibt:

Noch mal ich..

Ich möchte Dir und den anderen Angehörigen auch raten, für Dich / Euch persönlich Unterstützung durch Gespräche bei einer Beratungsstelle oder im Mail-/Chatbereich zu suchen. Wichtig ist, dass jeder Betroffene selbst gut für sich sorgt und auch lernt, sich abzugrenzen.

Viel Kraft

Seelsorgerin


Fragen von Angehörigen

Hallo zusammen, mein Mann trinkt zu viel Alkohol, kommt fast täglich betrunken von Arbeit nach Hause, behauptet aber, er hätte nur EIN Feierabendbier getrunken. Das macht doch jeder, wäre ganz normal. Dann legt er sich erstmal schlafen ca. 3 h bis zum Abend. Vor dem Fernseher wird Sekt/Wein getrunken, in letzter Zeit auch zwei Flaschen. Ich trinke abends ja auch was mit. Eine Flasche würde mir aber reichen. Er macht dann immer noch eine zweite auf, obwohl ich sage, es reicht. Ich habe zufällig mitbekommen, als er sich nachts zusätzlich noch eine Dose Bier aufgemacht hat. Ich habe leere Bier/Wein und Wisky Flaschen unter seinem Bett/Schrank gefunden. Wir schlafen getrennt, weil er schnarcht und unruhig schläft. Heute morgen habe ich ihn betrunken vorgefunden, nicht das erste Mal. Eine ganze Flasche Sekt, die für den Abend vorgesehen war, ist leergetrunken. Wir haben schon oft darüber gesprochen, daß das so nicht weitergehen kann. Sexentzug als Druckmittel ist Unsinn. Das läuft schon lange nicht mehr richtig. Noch nicht mal mit Viagra. Wie auch, wenn er fast ständig betrunken ist? Ich habe ihn gebeten, sich Hilfe zu suchen. Er bagatellisiert alles, lügt und will keine Hilfe, sagt er braucht keine, er will lieber trinken. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Bitte um Hilfe!

Seit ca. 2 Jahren beobachte ich und meine Geschwister, dass unsere Mutter 65 Jahre überdurchschnittlich gerne trinkt. Sie hat mir in einem Gespräch auch gesagt, dass es ca. 1/2 Flasche Wein pro Tag ist. Ich vermute teilweise könnte es aber auch mehr sein. Sie kauft sich ständig Wein, obwohl sie mehr als genügend Flaschen zu Hause hat! Wenn sie zu Besuch kommt, muss sie auch immer etwas zum trinken offeriert bekommen oder fragt nach kurzer Zeit, was wir anzubieten haben. Wenn einer meiner Geschwister sie über den Konsum anspricht und ihr sagt, sie solle ihren Konsum einschränken und alkoholfreie Tage einplanen, wird sie wütend oder blockt das Thema einfach ab. Es schwint so als wolle sie nichts an der Situation ändern. Was können wir tun?

Meine Zwillingschwester ist seit 6 jahren drogenabhängig. Ich kann einfach nicht weiter sehn wie sie sich zerstört. Was könnte ich machen?

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